Erfahrungen mit der Dreamwear Maske von Philips
von B. Lütke, 12.01.2020
Die Dreamwear CPAP Maske wurde mir von einem Freund empfohlen, der diese ebenfalls einsetzt. Er hatte den hohen Tragekomfort gelobt und ich bin sofort hellhörig geworden, da die meisten Sauerstoffmasken besonders in der Nacht sehr unbequem sind oder verrutschen / sich lösen.
Zudem machte mich der genormte Anschluss, der für viele Therapiegeräte passend ist noch neugieriger. Ich wollte wissen ob ich die Dreamwear Maske auch an meinem Sauerstoffkonzentrator verwenden kann.
Laut Information aus einem Forum ist diese eigentlich als CPAP Maske konzipierte Gesichtsmaske auch an Sauerstoffkonzentratoren einsetzbar. Das war für mich der ausschlaggebende Punkt die Dreamwear Atemmaske genauer unter die Lupe zu nehmen.
Wie es der Zufall so will ging dies bei meinem Sauerstoffkonzentrator natürlich nicht. Mich treffen immer die Sonderfälle. Durch einen kleinen Umbau kann die Maske aber auch problemlos an Geräte angeschlossen werden, für die sie eigentlich nicht konzipiert wurde. An der Verbindung des Schlauchs habe ich ein kleines Stück herausgeschnitten, damit passt die Dreamwear auch an den Anschlusstutzen von meinem Sauerstoffkonzentrators.
In meinem Erfahrungsbericht schildere ich euch den täglichen Umgang mit der Maske, was mir gut gefällt und wo ich Verbesserungsbedarf sehe.
Lieferung
Lieferumfang Full Face Mask:
In der Lieferung enthalten waren der 1x Maskenrahmen mit Anschluss für den Schlauch, das Kopfband sowie 3x Maskenkissen in Größe S, M und L.
Info: Die Nasenmaske (Siehe Bild links) mit den Nasenkissen habe ich ebenfalls ausprobiert aber nicht behalten. Im Vergleich mit der Vollgesichtsmaske ist diese noch komfortabler zu tragen, man fühlt sich extrem frei. Als starker Mundatmer ist die „Vollgesichtsmaske“ aber einfach die bessere Wahl und im Vergleich zu herkömmlichen CPAP Masken, die einem wie ein Fremdkörper im Gesicht herumhängen, ist auch die Fullface Variante der Dreamwear kaum spürbar.
Der Lieferumfang bei der Nasenmaske besteht aus: Dem Maskenrahmen inkl Schlauchanschluss und 3x Nasenkissen in Größe S, M und L.
Inbetriebnahme
Nach dem auspacken hat man die Einzelteile in der Hand. Eine Anleitung zum Aufbau liegt bei, für mich war die Konstruktion anhand der Produktbilder jedoch selbsterklärend. Ich habe das Produkt einfach zusammengebaut. Der Zusammenbau der Dreamwear Maske war in gefühlt 2-3 Minuten abgeschlossen.
Ich habe mich dann vor dem ersten Einsatz noch dafür entschieden alles wieder auseinander zu bauen und die Bauteile einzeln gründlich zu reinigen. Das habe ich so wie es in der Bedienungsanleitung steht mit einer milden Seife ohne Parfüm oder Zusätzen getan. Persönlich empfehle ich Kernseife aber dazu später mehr unter dem Punkt Reinigung.
Nach dem gründlichen abspülen mit frischem Wasser habe ich das Gerät auseinandergebaut nebenhin gelegt und trocknen lassen.
Erste Nutzung der Dreamwear Maske
Am Abend war es fast komplett trocken. Ein paar Kondensflecken vom Wasserdampf waren noch zu sehen aber laut Anleitung macht das nichts. Beim aufsetzen der Maske stellte ich das Kopfband so ein, dass die Maske an Ort und Stelle blieb aber kein störender Druck entstand. Die Halteriemen fühlen sich angenehm an und einmal korrekt eingestellt musste ich seitdem nicht mehr nachjustieren. Außer nach dem Waschen der Gurte.
Geliefert wurden drei Größen, die mittlere war mir ein bischen zu Eng um die Nase herum weshalb ich die größte der drei Größen ausprobierte. Diese sitzt auf meinem großen Kopf sehr gut. Wenn der Gurt richtig eingestellt ist, entsteht kein unangenehmes Gefühl. Im Gegenteil, im Vergleich mit CPAP Nasenmasken und anderen Gesichtsmasken sitzt die Dreamwear nur minimal wahrnehmbar auf dem Gesicht. Für mich war das von Anfang an einer der größten Pluspunkte dieser Maske. Das hatte ich so zwar schon von meinem Bekannten berichtet bekommen aber ich denke sowas muss man einfach selbst fühlen.
Was habe ich mich bei anderen Produkten mit den Nasenadaptern geplagt, Druckstellen bekommen und trotzdem bin ich oft mitten in der Nacht ohne Maske aufgewacht. In dieser Hinsicht war ich positiv überrascht. Doch wie würde sich die neue Maske in der Nacht schlagen? Ich war gespannt.
Die erste Nacht – Dreamwear im Schlaf tragen
Nachdem ich die Maske mit meinem Konzentrator verbunden habe legte ich den Schlauch mit der Maske von hinten über das Kopfkissen und legte mich ins Bett. Aufgerichtet sitzend legte ich die Maske an und bemerkte wie frei das Sichtfeld war. Für mich als Leseratte einfach perfekt, da hier kein komischer Nasenschnorchel die Sicht auf die Zeilen trübt.
Als Nicht-Brillenträger kann ich es zwar nicht abschließend beurteilen, ich bin mir aber sicher, dass die Konstruktion der Philips Dreamwear auch für Brillenträger nicht störend ist. Ich habe das ganze mal mit einer Sonnenbrille getestet und es ist möglich die Bügel der Brille entweder unter oder oberhalb der Seitenstränge der Maske zu tragen. Beide Tragweisen empfand ich als nicht störend und es entstand kein erhöhter Druck auf Wange oder Ohr.
In mein Buch vertieft schlief ich in halb aufrecht sitzender Position ein und erwachte kurze Zeit später. Ich habe gar nicht gemerkt wie ich eingeschlafen bin und machte dann das Licht aus.
Rückenlage beim Schlafen mit Gesichtsmaske in der Nacht
In Rückenlage legte ich mich dann richtig ins Bett. In dieser Position empfand ich die Maske als überhaupt nicht störend. Der nach Oben vom Kopf abwanderte Schlauch war nicht spürbar, auch bei Kopfbewegungen entstand nicht das Gefühl das etwas an meinem Gesicht, dem Kopf oder der Nase zerrt, wie ich es bei anderen Produkten teilweise erlebt habe.
Bauchlage beim Schlafen mit Maske in der Nacht
In der Nacht drehe ich mich oft hin und her, was für mich ein Hauptgrund war nach und nach viele Sauerstoffmasken ausprobieren zu müssen. Die klassische Nasenbrille rutschte bei mir oft heraus oder ich lag auf dem Schlauch. Noch schlimmer waren klassische Sauerstoffmasken, diese könnte ich höchstens am Tage benutzen. Entsprechend neugierig war ich darauf zu erfahren wie die Dreamwear in anderen Schlafpositionen sitzt.
Ich kann mich bei der ersten Benutzung nicht daran erinnern in der Nacht aufgewacht zu sein. Am Morgen jedoch wachte ich in Bauchlage auf. Eine Schlaflage die mit einigen klassischen CPAP Masken gar nicht möglich ist. Mit der Nasenbrille ging dies noch, mit den Nasenschnorcheln herkömmlicher CPAP Nasenmasken oder Vollgesichtsmasken war dies jedoch fast unmöglich.
Umso erstaunter war ich, das ich trotz Bauchlage nur minimale Druckstellen im Gesicht hatte. Die Haut war minimal gerötet, aber nicht wirklich gereizt. Dafür das ich warscheinlich stundenlang auf der Atemmaske gelegen habe meines Empfindens nach ein gutes Ergebnis.
Seitenlage in der Nacht mit Dreamwear Maske
In der zweiten Nacht wollte ich bewusst die Seitenlage ausprobieren und versuchte nach dem Lesen in ebendieser einzuschlafen. So richtig gelingen wollte mir dies jedoch nicht. Das lag weniger an der Maske als an den Gedanken die mir durch den Kopf gingen. Ich fand keine Ruhe. Nachdem ich nochmal aufgestanden war und einen Tee getrunken hatte fand ich dann die ersehnte Ruhe. In Seitenlage sind die Seitenstränge des Philipps Produktes etwas besser zu spüren als in Rückenlage, wo ich das Gefühl hatte eigentlich gar keine Maske zu tragen. Doch auch in der Seitenlage war der Tragekomfort deutlich besser als mit meinen vorherigen Masken für den Sauerstoffkonzentrator. Müsste ich eine direkte Bewertung abgeben Ich würde insgesamt 4,5 von 5 Sternen für den Tragekomfort der Dreamwear vergeben. Das Konzept hat mich einfach überzeugt!
Von den vorhergehend im Einsatz befindlichen Sauerstoffmasken ausgehend würde ich die JOYCEone Vollgesichtsmaske von Löwenstein/Weinmann als eine der komfortabelsten bewerten. Was den Tragekomfort anbelangt würde ich aber auch die JOYCEone allerhöchstens mit 3 von 5 möglichen Sternen bewerten. Bei dieser hat mich aber der nach vorne abgehende Schlauch gestört, der bei fast allen herkömmlichen CPAP- und Sauerstoffmasken das größte Manko ist. Loben bei der JOYCEone würde ich das weiche Kopfband.
Fazit meiner Erfahrung nach einem halben Jahr:
Die anfängliche Begeisterung ist natürlich verflogen. Mittlerweile gehört der Einsatz der Dreamwear einfach zum Alltag und ich freue mich natürlich nicht mehr so sehr wie nach den ersten Nächten, wo mich die Verbesserung meines Schlafkomforts im direkten Vergleich mit den vorherigen Nächten fast euphorisch gestimmt hat.
Mittlerweile nutze ich das Produkt jeden Tag und kann bestätigen dass es absolut alltagstauglich ist. Insgesamt habe ich es nur einmal geschafft die Maske im Schlaf abzusetzen. Wie ich das hinbekommen habe weiß ich bis heute nicht aber bei anderen Beatmungsmasken ist mir das auf jeden Fall öfters Mal passiert. Ich habe wohl einfach einen unruhigen Schlaf.
Was die Funktion selbst angeht kann ich mich über nichts beklagen. Die Dreamwear verrichtet ohne Murren oder Probleme ihre Funktion. Die Maske selbst sieht noch aus wie am ersten Tag, bis auf einen Kratzer den ich selbst verschuldet habe. Das Halteband im Nackenbereich ist etwas verschmutzt, ich könnte es mal wieder waschen. Ich denke dann wird es wieder sauber. Bisher habe ich das nur einmal getan. (Eklig oder?)
Über den Komfort in der Nacht bin ich noch immer begeistert. Ich schlafe seit dem Wechsel zur Dreamwear auf jeden Fall besser durch und wache kaum noch in der Nacht auf. Als Ergebnis bin ich am Morgen gefühlt fitter als vorher.
Auch Verspannungen oder Druckstellen wie ich es von anderen CPAPs her kannte treten nicht auf. Manchmal habe ich je nach Schlaflage ganz leichte Druckstellen, die sind aber innerhalb von 5-10 Minuten nach dem Aufstehen nicht mehr zu sehen und tun auch zu keiner Zeit weh, wie ich das bei zwei Masken von anderen Herstellern bereits erlebt habe.
Der größte Pluspunkt für mich ist, dass der Schlauch nach oben vom Kopf hin ab geht – Das ist einfach die beste Lösung. Ich frage mich seitdem ernsthaft welcher Depp hat sich sich nur ausgedacht, dass der Schlauch von Mund und Nase nach vorne oder über die Stirn abgeleitet werden soll.
Im Ernst, wenn man einmal die Dreamwear aufgehabt hat, ist einem völlig unverständlich wieso die regulären Konstruktionen anderer Hersteller so unbequem und unintuitiv sind.
Nachteile – Das gefällt mir nicht so gut an der Dreamwear Reihe
- Das Produkt ist mit 150 bis 200 Euro teurer als viele andere Masken
- Die Reinigung ist etwas aufwendiger als bei Masken bei denen man einfach nur die Haltebänder löst und dann die Maske selbst zum Auskochen in einen Topf wirft. Der Schlafkomfort wiegt das für mich jedoch voll und ganz wieder auf.
Reinigung der Dreamwear Maske
Damit man lange Freude an der Dreamwear Atemmaske hat, empfehle ich das Produkt täglich mit Wasser und Seife zu reinigen. Dabei gehe ich wie folgt vor:
Ich zerlege die Maske in Ihre Einzelteile. Danach wasche ich die einzelnen Komponenten mit warmen Wasser und Kernseife aus. Danach spüle ich relativ lange alle Teile ab bzw. aus um Seifenrückstände komplett zu entfernen.
Wichtig: Man sollte keine parfümierten oder nachfettenden Seifen verwenden. Auch keine Flüssigseife oder Spüli, am besten eine einfache unparfümierte (wichtig) Handseife.
Wo kann ich die Dreamwear Maske kaufen?
- Philips.de <- Direkt vom Hersteller beziehen
- Rakuten.de
- Somnishop.de
- Amazon.de
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