P2×7 Rezeptor könnte Durchbruch bei Nano-Medikamenten bringen
Nanopartikel, die gezielt Wirkstoffe in die feinen Verästelungen der Lungenblutgefäße transportieren, gelten als vielversprechende Option zur Behandlung von Lungenkrankheiten.
„Trotz des potenziellen Nutzens von Nanomedikamenten, die auf die Lunge abzielen, besteht nach wie vor das Risiko unbeabsichtigter Nebenwirkungen, wie es bei unfreiwillig eingeatmeten Nanopartikeln der Fall ist.“ (Quelle).
Diese können auch Entzündungen in den Blutgefäßen auslösen. Ein Forschungsteam hat nun herausgefunden, wie diese Entzündungsreaktionen entstehen, um sie in Zukunft zu verhindern.
Wissenschaftler des Helmholtz Zentrum München haben mithilfe moderner bildgebender Verfahren an Mäusen untersucht, wie sich Nanopartikel und Leukozyten (weiße Blutkörperchen) im Bereich der Alveolen, die am Gasaustausch beteiligt sind, verhalten.
Mit der Intravitalmikroskopie konnten sie die Auswirkungen der Nanoteilchen in Echtzeit beobachten. Dabei sahen sie, wie die Partikel mit den Blutgefäßen der Lunge interagierten und eine Immunreaktion auslösten.
Dabei wurde ein sogenannter Schlüsselrezeptor, der für die Entzündungsreaktion verantwortlich ist, identifiziert: Es handelt sich dabei um den P2×7-Rezeptor. Dieser Rezeptor aktiviert die Zellen, die die Blutgefäße auskleiden, sobald Nanopartikel vorhanden sind. Diese Zellen ziehen dann Immunzellen an, was eine natürliche Reaktion des Körpers auf Fremdkörper darstellt.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Hemmung von P2 × 7R vielversprechend ist, um die durch Neutrophile verursachte vaskuläre Entzündung zu mildern und die normale Funktion der Neutrophilen teilweise wiederherzustellen. Dies stellt einen potenziellen therapeutischen Weg dar, um die nachteiligen Auswirkungen von Neutrophilen auf die pulmonale Mikrozirkulation und Entzündung zu lindern.
Das Verständnis des Mechanismus, der zur Entstehung der Entzündungsreaktion führt, bietet nun Ansatzpunkte zur Entwicklung sicherer Nano-Medikamente.
Von der Marktreife sind bisherige Verfahren jedoch noch weit entfernt. Gerade bei COPD Patienten die von leicht entzündlichem Lungengewebe betroffen sind und immer wieder mit Entzündungsreaktionen zu kämpfen haben, könnten durch Nanopartikel ausgelöste Entzündungen zu schweren Exazerbationen und einer weiteren Verschlechterung des Allgemeinzustands führen.
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